Lösungen für flexiblen Untergrund

Fliesen haben immer eine besondere Optik. Dank moderner Entkopplungssysteme können sie auch auf problematischen Untergründen verlegt werden.

Fliesen werden ihrem Ruf als Alleskönner gerecht. Die Hygienebilanz fällt bei keinem Bodenbelag besser aus, da sich die Platten ohne Mühe auch von den kleinsten Schmutzpartikeln reinigen lassen. Darüber hinaus sorgen Fliesenböden in jedem Raum für eine besondere Ästhetik. Mit der Vielfalt an Optiken und Materialien passen die keramischen Böden zu jedem Einrichtungsstil. Das gilt auch für Altbauten.
Keramische Fliesen und Feinsteinzeug unterstreichen den Charme der Wohnungen mit den hohen Decken. Allerdings können die hölzernen Bodendielen, die oftmals noch aus Gründerzeit stammen für Probleme bei der Verlegung sorgen. Deshalb sollte man immer auf die Erfahrung eines Fliesenlegermeisters vertrauen.
Nur bei fachkundiger Bearbeitungen taugen die flexiblen Holzböden als Untergrund. Die Experten greifen in diesem Fall zu Entkopplungssystem. „Immer dann, wenn es im Untergrund zu Schwingungen und Verschiebungen kommen kann, darf die starre Fliesenschicht nicht direkt darauf verlegt werden“, sagt Fliesenlegermeister Achim Wiemers, Wittener Straße 265 in Dortmund. Das trifft in erster Linie auf alle hölzernen Untergründe wie Bodendielen oder Parkett zu, gilt aber zum Beispiel auch, wenn eine Fußbodenheizung installiert wurde. Auch Temperaturschwankungen können zu Bewegungen im Unterboden führen. Wird der starre Fliesenbelag nicht vor diesen Schwingungen geschützt, ist die Gefahr von Rissen oder Brüchen gegeben.
Auch Stolperkanten könnten in kürzester Zeit entstehen. „Mit einer Entkopplungsmatte wird diese Gefahr jedoch absolut minimiert“, sagt der Fliesenexperte. Das Prinzip ist dabei ganz einfach: Der problematische Untergrund und die Fliesen gehen keinerlei Verbindung ein. Die dazwischenliegende Matte nimmt in ihrem Kern vielmehr die Bewegungen auf und absorbiert sie. Auf diese Weise ist die Langlebigkeit eines Fliesenbelages zum Beispiel auch auf Holzböden garantiert. Andersherum wird auch der Untergrund nicht angegriffen. Wenn in ferner Zukunft wieder der Parkettboden oder die Dielen als Bodenbelag genutzt werden sollen, dann sind sie durch die Entkopplungsmatte so geschützt worden, dass sie wieder zum Einsatz kommen können.

 

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Angeboten werden Entkopplungsmatten aus verschiedenen Materialien. Dank seiner Erfahrung und seines Fachwissens kennt ein Fliesenlegermeister die Anwendungsgebiete ganz genau. Er wird einem Kunden also immer die optimal auf seine Situation zugeschnittene Lösung empfehlen. Neben Matten aus Kunststoff oder Hartschaum gibt es zum Beispiel auch solche aus Textilfasern, die, je dicker sie sind, weitere Vorteile mit sich bringen. „Solche Entkopplungsmatten stellen eine hervorragende Trittschalldämmung dar“, sagt Achim Wiemers. Die Hersteller versprechen dabei eine Reduzierung des Schalls um bis zu 16 Dezibel. „Gerade in Altbauten ist das natürlich eine ausgezeichnete Investition“, sagt der Fliesenlegermeister. Bei der Verlegung einer Entkopplungsmatte fällt für einen erfahrenen Fachmann nicht mehr Arbeit an als bei der sonst üblichen Verlegung auf einem Estrich. Je nach Anwendungsgebiet werden die Matten entweder lose auf dem Untergrund ausgelegt oder vollflächig mit diesem verklebt. Welcher Weg der richtige ist, weiß der Experte natürlich ganz genau.

Ein Fliesenlegermeister ist auch in der Lage, besonders problematische Untergründe so vorzubehandeln, dass auch sie eine Fliesenschicht tragen können, ohne Risse oder Brüche zu riskieren. Bei zu großen Balkenabständen im Holzboden kann es zum Beispiel erforderlich sein, eine zusätzliche Schicht Verlegeplatten anzubringen, um den Untergrund biegesteifer zu machen. „In solchen Fällen würde man auch immer zu möglichst kleinen Fliesenformaten raten, weil diese weniger anfällig sind“, sagt Fliesenlegermeister Wiemers.

Der artikel erschien am 29. Mai 2020 in einer Sonderveröffentlichung der Ruhrnachrichten